KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ

CO2-Reduktion

Ziegel bedeuten Lebensqualität

Seit Jahrtausenden nutzen Menschen Ziegel als nachhaltigen Baustoff, der für Lebensqualität sorgt. Was unsere Lebensqualität ausmacht, wird in jeder Generation neu definiert. Heute gehört neben dem guten Gefühl, einen langlebigen und umweltschonenden Baustoff zu verwenden und in einem Haus mit gesundem Raumklima zu leben, auch der Klimaschutz zur Lebensqualität. Nur wenn es uns gelingt, die Erhitzung der Erde auf ein erträgliches Maß zu begrenzen, schaffen wir auch für unsere Kinder und Enkel die Chance auf ein gutes Leben. Dafür übernehmen wir Verantwortung.

Christoph Sattler
Anwendungstechniker
Schlagmann Poroton, Zeilarn

Klimaschutz und Kohlendioxid in der Ziegelherstellung

Aber auch bei der Herstellung von Ziegeln entsteht das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2). Das beginnt bei der Gewinnung der natürlichen Ausgangsprodukte für Ziegel, Ton und Lehm. Auch der Transport der Rohstoffe ins Werk und später der fertigen Ziegel auf die Baustelle verursacht Emissionen. Diese Mengen sind aber gering, denn Ziegel sind ein regional hergestellter und vertriebener Baustoff. Kurze Wege führen dazu, dass unnötige Emissionen gar nicht erst entstehen – der beste und effizienteste Weg zum Klimaschutz. Ziegel sparen auch Kohlendioxid ein. Zum Beispiel, wenn durch den Bau mit hochwärmedämmenden Ziegeln auf andere Materialien für die Isolierung verzichtet werden kann. Während der Nutzungszeit eines Gebäudes werden außerdem viele Emissionen vermieden, wenn es energieeffizient errichtet wurde. Nachhaltig und klimaschonend ist auch, dass am Ende der Lebensdauer eines Hauses die Ziegel wiederverwendet und für neues Baumaterial recycelt werden können. Um aus Ton einen fertigen Ziegel zu machen, ist allerdings sehr viel Energie nötig. Vor allem für das Brennen bei etwa 1000 Grad Celsius. Hier setzen wir an, wenn es um Klimaschutz geht.

Was wir für Klimaschutz getan haben

Aus den Ziegelhütten der Vergangenheit sind heute hocheffiziente Anlagen mit klugem Wärme-Management geworden, die zu einem großen Teil erneuerbare Energieträger einsetzen. Dafür waren hohe Investitionen notwendig, durch die sich der Energieverbrauch bei der Herstellung von Ziegeln seit 1990 bereits nahezu halbiert hat. Die CO2-Emissionen sind in diesem Zeitraum um etwa 40 Prozent zurückgegangen. Unsere Mitgliedsunternehmen bieten heute sogar schon klimaneutrale perlitverfüllte Poroton-Ziegel an. Der Teil klimaschädlicher Gase, der sich bisher bei der Ziegelproduktion noch nicht vollkommen vermeiden lässt, wird für diese Ziegel durch Investitionen in anerkannte Klimaschutzprojekte kompensiert. Denn für das Klima spielt es keine Rolle, wo Treibhausgase vermieden werden – es kommt darauf an, dass es passiert.

Wie wir Verantwortung übernehmen

Wir bleiben nicht bei dem stehen, was wir schon erreicht haben. Unsere Mitgliedsunternehmen gehen konsequent die nächsten Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität. So hat sich die Firma Schlagmann Poroton zum Ziel gesetzt, bis 2030 der erste klimaneutrale Ziegelhersteller zu werden.

Wienerberger arbeitet kontinuierlich daran, die Dekarbonisierung – also die Senkung des CO2-Austoßes entlang der Wertschöpfungskette bis zur Klimaneutralität – sowie die Anpassung an den Klimawandel voranzutreiben.

Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie hat eine Roadmap entworfen, die den Weg zur Klimaneutralität für die gesamte Branche bis 2050 aufzeigt. Dazu müssen die bisher eingesetzten Energieträger vollständig durch klimaneutrale Varianten ersetzt, Prozesse neu gedacht und Anlagen angepasst oder grundlegend neu konzipiert werden. Wir bekennen uns zum Ziel einer Ziegelproduktion ohne klimaschädliche Emissionen.

Was wir dafür benötigen

Um Ziegel vollständig klimaneutral herzustellen, muss grüne Energie in großer Menge verfügbar sein. Möglich wäre der Einsatz von CO2-emissionsfrei erzeugtem Wasserstoff oder von Strom aus regenerativen Energiequellen. Solche Energieträger müssen aber nicht nur in ausreichender Menge von der Energiewirtschaft bereitgestellt werden, sondern sie müssen auch wirtschaftlich konkurrenzfähig sein. Zusätzlich werden die Ziegelhersteller viel Geld in Umrüstungen oder neue Produktionsanlagen investieren. Solche Innovationen erfolgen nur, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit schafft. Langfristig verlässliche Zielvorgaben gehören ebenso dazu wie geeignete Fördermechanismen für neue Verfahren und Technologien. Die deutsche Ziegelindustrie steht auch international im Wettbewerb. Wenn ohne die Berücksichtigung von Klimaschutz produzierte und deshalb billigere Ziegel aus anderen Teilen der Welt nach Deutschland importiert werden, laufen unsere Anstrengungen für Nachhaltigkeit ins Leere. Deshalb sind international gültige Vereinbarungen und ein Schutz vor unfairem Wettbewerb eine wichtige Voraussetzung für den Klimaschutz.